Gründung: in der Zeit des industriellen Aufschwungs in Deutschland gründeten die Schlossermeister Carl Hoyer und Walter Glahn die Firma “Hoyer&Glahn” Elektrotechnische Werkstatt in der Böttcherstr. 59 in Schönebeck / Elbe zur Herstellung von Stark-, Schwachstrom und Blitzschutzanlagen
1890
errichtete diese Firma in der Friedrichstr. 26 in Schönebeck die “Fahrradfabrik von Hoyer und Glahn – Weltrad”. Die Fahrradfabrik “Weltrad” Hoyer und Glahn wurde zu einem der namhaftesten Fahrradhersteller Deutschlands, der sich seinerzeit bereits durch Qualitätsfahrräder auszeichnete. Das Walzen der Hohlrohrverbindungen des Fahrradrahmens wurde von der “Weltrad” erfunden, wodurch das Hartlöten der Rahmen abgelöst wurde und zur Revolutionierung des Fahrradbaus führte. Durch diese geniale Erfindung gelang es der “Weltrad”, zu einem internationalen Fahrradhersteller aufzusteigen.
1897
1.Juli: Umwandlung in die “Fahrradwerke-Weltrad – Aktiengesellschaft” mit einem Grundkapital in Höhe von 1.000.000,00 Mark. Somit war Kapital für Erweiterungsbauten und modernere Werkzeugmaschinen, wie z.B. Antriebsmaschine mit 150 PS, vorhanden.
1897-1904
Steigerung Fahrradproduktion auf das Dreißigfache, bis 1913/14 sogar auf das Achtzigfache. Anzahl der produzierten Fahrräder im Jahr 1902: 2300 Stück im Jahr 1903: 11000 Stück im Jahr 1904: 30000 Stück im Jahr 1905: 60000 Stück im Jahr 1913: 73000 Stück
1900
Auf der Generalversammlung am 29.01. wurde beschlossen, den Namen der Firma in “Metallindustrie Schönebeck Aktiengesellschaft” zu ändern. Die gefertigten Fahrräder behielten jedoch den Namen “WELTRAD”. Aus einer Anzeige der Festzeitschrift “100 Jahre königliches Solbad Elmen” von 1902 ist zu entnehmen, dass das Unternehmen damals bereits über ein vielfältiges Warenangebot verfügte. Neben der Fahrradproduktion produzierte man Musik- und Warenautomaten, Gußteile für Maschinen, Maschinen für Haushaltungen, Bäckereien, Fleischereien und Metallwaren.
1903
nur noch Produktion von Fahrrädern und Motorrädern.
1905
wurde auch die Produktion von Automobilen aufgenommen, diese endete jedoch 1907 mit Ausscheiden des damaligen Direktors Treskow. Die Produkte wurden auf der Leipziger Messe 1906 ausgestellt. Der Fahrradfreilauf “Mundus” wurde von der “Metall-Industrie Schönebeck” entwickelt, europaweit und in Amerika patentrechtlich geschützt. Die Belegschaft, 1902 noch 200 Arbeiter, wuchs 1904 auf 400 und 1906 sogar auf 550 Arbeiter an.
1907
Einstellung der Motorradproduktion, wobei hier die patentierte Erfindung des Zündapparates (magnet.-elektr. Zündung) zu nennen ist (spätere Patentübernahme durch den deutschen Unternehmer Opel). Die Motorräder wurden 1907 in einem Kaisermanöver ausprobiert und errangen außerdem in verschiedenen Rennen Gold Medallien, Fertigung der Motorzylinder und der Einzelteile in eigener Eisengießerei.
1910
wurde erstmalig das Autogene Schweißen von Fahrradrahmen eingeführt, so dass die “Metallindustrie Schönebeck” Schrittmacher des geschweißten Fahrradrahmens war. Produktionsaufnahme von Schreibmaschinen der Marke “Mentor”.
1914
November: in Folge des 1. Weltkrieges fand die Umstellung auf Rüstungsproduktion (Granatzünder, Bajonette, Seitengewehrscheiden) statt, aber die Fahrradproduktion lief weiter.
1917-1918
Radfahrverbot und Gummibeschlagnahme legen die nationale Fahrradherstellung lahm.
1924
Trotz Krieg und Inflation gelang bis dahin die stetige Erweiterung des Grundbesitzes und Schaffung neuer Produktionshallen.
1925
Die Herstellungszeit eines Fahrrades betrug 9,75 Stunden.
1927
Inbetriebnahme des Gleisanschlusses im November.
Die 30er Jahre – unsere Inspirationsquelle
In den 30er Jahren herrschte weltweit eine Art Aufbruchstimmung. Der Jugendstil wich dem Zeitalter des Art Deco – und mit ihm kamen neue Moden auf: Radwandern wurde zur Freizeitbeschäftigung der besseren Gesellschaft und damit wuchsen die Anforderungen an das Fahrrad. Elegant sollte es sein, edel, robust und Langstrecken-tauglich. Buchenholz-Felgen waren in den 30er Jahren State-of-the-art – und das finden Sie auch bei unseren Modellen wider. Trotz Weltwirtschaftskrise setzte man zu dieser Zeit auf pure Lebensfreude und diese ist es auch, die wir mit unseren historischen Fahrrädern zum Ausdruck bringen wollen.
1930
Kinderwagenfabrikation
1936-1945
wurde die “WELTRAD” wieder in die Rüstungsproduktion eingebunden, es wurden u.a. Maschinengewehrteile und -lafetten gebaut.
2011
WELTRAD zieht auf den Cokturhof und erweitert seine Fertigungs- und Pensionsbettenkapazität! Neu ist das WELTRAD Restaurant am Elbufer mit herrlichem Biergarten.